Die Handball Sportunion Leoben hat am Samstag den dritten Saisonsieg eingefahren. Ohne den Verletzten Marek Kovacech, der wohl am Knie operiert werden muss, feierten die Montanstädter nach knapper erster Halbzeit einen 37:30 Heimsieg. Einer der Matchwinner war Torhüter Daniel Bautista, der mit einer Fangquote von 40 Prozent glänzte.
Leobens Matej Holec verwandelte bei seinem Debüt gleich den 1. Wurf im Tor
Vor dem Spiel gab es schon eine Hiobsbotschaft vom mehrjährigen Topscorer Marek Kovacech. Die Verletzung, die er sich vor kurzem zugezogen hat, wurde als Meniskuseinriss diagnostiziert. Der Slowake muss sich wohl erneut auf den OP-Tisch begeben und wird den Leobenern länger fehlen. Vielleicht spürten es die Teamkollegen, denn der Start der Hausherren war mehr als verhalten. Die Perchtoldsdorf Devils spielten gut mit, während die Kramer-Truppe brauchte, bis man auf Touren kam. Einzig auf die Achse Bote - Mustafic war einmal mehr Verlass. Der Kreisläufer und der Neuzugang im Rückraum verstehen sich blind und sind beim Abschluss nervenstark. Dazu gesellte sich auch Marian Schweiger, der mit seinen Toren half die Führung zu behalten. Von der Abwehr etwas allein gelassen, fehlte diesmal Torhüter Daniel Reiter der Zugriff und so kam nach zwanzig Minuten mit Daniel "Sergio" Bautista Leobens Ersatztorhüter aufs Feld und er sollte einen Glanztag erwischen. Nicht nur, dass er gleich mit einem parierten 7-Meter inklusive Abwehr des Nachwurfs startete, generell brachte er spürbar Feuer ins Team. Aufgrund einiger Fehlwürfe war der Ausgang der Partie bei der knappen 17:16 Führung der Leobener noch völlig offen.
Nach dem Seitenwechsel drehten die Leobener allerdings richtig auf, während bei den Devils die Kräfte schwanden und die Konzentration nachließ. "Wir haben uns nach der Pause endlich auf die starken Werfer der Devils konzentriert und sie damit auch in Fehler gezwungen.", so Leoben-Trainer René Kramer nach der Partie. Im Angriff hoben die Hausherren die Trefferquote und im Tor blieb Bautista weiter der sichere Rückhalt. So enteilten die Leobener ihren Gegnern immer weiter. "Wir haben nach der Pause komplett den Kopf verloren. Wir spielen ein neues Deckungssystem mit einem neuen Trainer und da passt noch nicht alles zusammen. Wichtig ist es, dass wir unsere Moral weiter hochhalten und an der Leistung der ersten Halbzeit weiter aufbauen", analysierte Devils-Rückraum Ben Henkes sein Team.
Gegen Ende des Spiels kam dann auch noch der junge Linkshänder Matej Holec bei den Leobenern zu seinem Debüt am Flügel und er dankte es dem Trainer gleich bei seinem ersten Wurf, den er abgebrüht in den gegnerischen Maschen versenkte und damit die komplette Wechselbank, sowie das Publikum von den Sitzen riss. Eine Minute vor dem Ende besiegelte dann Marian Schweiger mit seinem siebenten Treffer den Endstand zum 37:30, den man mit dem traditionellen "UFTA!" gemeinsam mit den Fans feierte.
Kader und Tore: Reiter, Bautista, Bezovnik; Mustafic (9), Schweiger (7), Bote (4), Pucher (3), Stolz D. (3), Typolt (3), Jadron (2), Moser (2), Stolz P. (2/2), Holec (1), Spitaler (1), Schülller, Traila
Best Player: Mustafic (Handball Sportunion Leoben), Henkes (Perchtoldsdorf Devils)
Stimmen zum Spiel
René Kramer (Coach, Handball Sportunion Leoben): "Vor der Pause haben wir in der Abwehr nicht die Aufgaben gefüllt, die wir hatten. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann unserem Torhüter leichter gemacht, Paraden zu liefern. Der Zugriff hat gepasst und auch im Angriff ging es besser. Ich glaube insgesamt können wir mit dem Sieg sehr zufrieden sein. Der Ausfall von Marek Kovacech schmerzt natürlich, aber wir haben einen großen Kader und auch junge Spieler wie Matej Holec, die wir bringen können. Ich bin zuversichtlich für die kommende Partie gegenKrems/Langenlois."
Daniel Bautista (Torhüter, Handball Sportunion Leoben): "Ich bin immer bereit, wenn es mal bei Dani Reiter nicht so läuft. Wir Torleute sind ein Team und pushen uns gegenseitig. Nach der Pause hat mir auch die Abwehr sehr geholfen und das hat sich dann auch am Ergebnis niedergeschlagen."
Matej Holec (Flügel, Handball Sportunion Leoben): "Ich bin sehr glücklich, dass mir heute ein gutes Debüt geglückt ist und ich sogar ein Tor erzielen konnte. Jetzt heißt es im Training weiter gut zu arbeiten, um auch weiterhin das Vertrauen des Trainers zu erhalten."
Ben Henkes (Rückraum, Perchtoldsdorf Devils): "Wir haben nach der Pause komplett den Kopf verloren. Wir spielen ein neues Deckungssystem mit einem neuen Trainer und da passt noch nicht alles zusammen. Wichtig ist es, dass wir unsere Moral weiter hoch halten und an der Leistung der ersten Halbzeit weiter aufbauen. Wir sind alle sehr positiv eingestellt und das macht unsere Truppe auch aus. Es fehlt noch einiges, um gegen so gute Teams wie Leoben bestehen zu können, aber wir arbeiten weiter hart, die Lücke kleiner zu machen."
Einen schlechten Start erwischte auch Leobens Future-Team, wo man sich vor der Pause schon mit einem Sechs-Tore Rückstand konfrontiert sah. Die Leobener kämpften sich, angeführt vom starken Alexander Schüller, an die Devils heran und der Rückraum war es auch, der in der 50. Minute für die 29:28 Führung der Leobener sorgte. Am Ende reichte es knapp nicht. 35:37 war der Endstand aus Sicht der jungen Montanstädter.
Kader und Tore: Bezovnik, Steiner; Schüller (10), Kvarits (9/7), Huber (4), Kislick (4), Draxler (2), Mayr (2), Stromberger (2), Typolt (2), Holec